Theater

Grundschule Flintsbach findet den Beat der Gefühle

Alle vier Jahre darf die Grundschule  Flintsbach zu Gast sein auf der Bühne des traditionsreichen Flintsbacher Theaterhauses, so dass jedes Flintsbacher Kind einmal in seiner Grundschulzeit in den Genuss kommt, echte Theaterluft zu schnuppern. Es ist schon etwas ganz Besonderes, nicht nur hinter die Kulissen zu schauen, sondern auch einmal hautnah erleben zu dürfen, hier zu agieren.

Am 19. und 20. Juli war es mal wieder soweit! Seit Ostern hatten die Schüler und Schülerinnen mit ihren Lehrerinnen geprobt, gebastelt und fleißig Lieder und Tänze einstudiert. In diesem Jahr machten sich die Kinder zusammen mit „Eule“ auf die Suche nach dem Beat – mit Gefühl.

Eule, ein neugieriges Vogeltier und die wohl coolste Musik-Vermittlerin, bekommt von den Tausendfüßlern der 1. Klasse eine Ukulele geschenkt und will ihren ersten eigenen Song schreiben. Aber wie macht man das überhaupt? Von vielen Tieren im Wald lernt sie im weiteren Verlauf: Ohne Gefühl geht beim Musikmachen wenig. Musik ist die Sprache der Gefühle …

Jede Klasse stellte mit anderen Tieren verschiedene Gefühle dar. Die jeweils wechselnde „Eule“ – die Hauptdarstellerin des Kindermusicals – besucht die verschiedenen Tiere des Waldes, um das herauszufinden.

Die Eichhörnchen, dargestellt von der Klasse 3b, sind ganz gerührt: Sie haben gerade Junge bekommen und erzählen Eule von der Liebe und drücken diese in einem harmonischen Tüchertanz aus. Als nächstes trifft sie die wutentbrannten Igel an – interpretiert von der Klasse 4a – die sich über den Müll, der achtlos in den Wald geworfen wird, aufregen. In einem rockigen Song äußern sie ihr Gefühl. Zusammen beschließen die Tiere, ein gemeinsames Konzert zu veranstalten, um diese Problematik weiter kundzutun. Nach und nach werden in weiteren Szenen ganz unterschiedliche Emotionen entdeckt und szenisch und musikalisch umgesetzt. Die 2a stellte dar, wie wertvoll das Gemeinschaftsgefühl ist, denn der fleißige Ameisenstaat hilft zusammen, um die Konzertplakate herzustellen und zu verteilen. Da der Konzerttermin immer näher rückt, wird Eule langsam nervös. Sie erhält von den Haselmäusen der ersten Klasse in einem fröhlichen Reggae-Song den Tipp, sich zu entspannen und einfach mal loszulassen. Die armen Murmeltiere der 3b leiden unter ihrer Angst, die sie viel zu häufig ihres Schlafes beraubt. Eule bringt sie auf die Idee, sich Monster als tollpatschige und lächerliche Wesen, dargestellt in einem lustigen Monstertanz einer Gruppe der 3a, vorzustellen. Auch ein weiteres Gefühl ist eher negativ belegt: Wer ist schon gerne traurig? Die einsame Wölfin erzählt Eule, dass auch ein melancholisches Gefühl zugelassen werden soll und dieses auch wieder abgelöst wird von einem glücklicheren – alles veranschaulicht durch einen sehr berührenden Tanz einiger Mädchen der 3a. Dass der Mut nicht fehlen darf, und man selbst auch des Öfteren über den eigenen Schatten springen muss, erkannten nicht nur die Dachse der 4a in der Schlussszene, sondern auch alle Kinder, denn jedes hatte nicht nur eine Aufgabe zu erfüllen, um dieses anspruchsvolle Projekt auf die Bühne zu bringen.

Am schönsten ist das Leben, wenn es bunt ist und alle Gefühle ihren Platz darin haben – sie alle sind erlaubt – diese Botschaft überbrachten in einem fulminanten Flashmob alle Schüler*innen der Grundschule Fllintsbach gemeinsam auf der Bühne.

Zum Abschluss hatte sich auch das Lehrerkollegium ein kleines Schmankerl einfallen lassen und belustigte vor allem die Kinder mit einer spaßigen Darstellung einer Lehrerkonferenz. Und auch die Lehrerinnen sangen ein Lied mit der Empfehlung: Finde deinen Beat!

Zum Gelingen dieses Sommertheaters trugen viele Eltern durch kreatives Mitwirken an der Herstellung von Kostümen und Requisiten bei. Beim Einstudieren von Tänzen halfen Frau Smettan der 1a und Frau Dieseldorff der 3a, aber auch beim Schminken oder hinter der Bühne waren zahlreiche Eltern tatkräftig dabei. Für die Bewirtung sorgte dankenswerterweise wieder der engagierte Elternbeirat! An dieser Stelle möchten wir uns auch bei der Firma Palmberger und bei Elisabeth Rauscher für die gespendeten Wurstwaren, Käse und Süßigkeiten bedanken.

Mit zahlreichen Helfern hatte auch der Flintsbacher Theaterverein die Schule wieder tatkräftig unterstützt und sich viele Stunden Zeit für die Proben und Aufführungen genommen, damit jede Szene im rechten, professionellen Licht erstrahlte und der passende Sound lief. Für diesen ehrenamtlichen Beitrag zur Jugendarbeit gilt den „Theaterern“ ein ganz besonderer Dank!

Text: Cornelia Mayer