Wildtierhilfe informiert über die Rehkitzrettung

Im April besuchten zwei Mitarbeiterinnen der Wildtierhilfe Amerang e.V. (Weitere Informationen über: www.wildtierhilfeamerang.org) unsere 4. Klassen, um uns Einblicke über ihre vielfältigen Einsatzbereiche zu geben. Nicht nur engagiert sich der Verein ehrenamtlich für den Schutz der Igel, Kröten und Fledermäuse. Bei diesem Besuch stand insbesondere die Rehkitzrettung im Fokus.

Besonders die jungen Rehkitze sind in Gefahr, wenn im Mai und Juni das hohe Gras gemäht wird. Da sie keinen Flucht- sondern einen Duckinstinkt haben, können sie den Mähbalken schnell zu Opfer fallen.

In der Wiese liegende Rehkitze, oder Junghasen, die vor der Mahd nur schwer aufzufinden sind, stellen eine große Verantwortung für den umsichtigen Bauern und Jäger dar. Weite Flächen sind unmöglich abzuschreiten, einfache technische Lösungen zur Wildsicherung sind noch nicht verfügbar, und in der Hauptsaison soll überall zugleich gemäht werden.

Die beiden Referentinnen schilderten anschaulich, auch anhand von Filmmaterial, dass die jungen Rehe von ihren Müttern zum Schutz vor tierischen Feinden im hohen Gras zurückgelassen und in der Regel nur kurz zum Säugen aufgesucht werden. Durch den abwechslungsreich aufgebauten Vortrag bauten die Kinder sehr schnell Empathie für die die Tiere „Paula und Paul“ auf und brachten auch ihr Vorwissen rege ein.

In einem Film wurde gezeigt, wie die Jungtiere mithilfe von Drohnen, Wärmebildkameras und GPS schnell und mit großer Erfolgsquote gefunden und gerettet werden können. Die Mitarbeiter Wildtierhilfe holen die Kitze dazu aus den Feldern und bringen sie während des Mähvorgangs in Sicherheit unter umgedrehte Wäschekörbe. Anschließend werden sie wieder freigelassen, bzw. sogar von ihren Müttern wie im Kindergarten abgeholt. Ein tolles Erlebnis!

Wie meldet man sich bei der Rehkitzrettung an?

Spätestens am Tag vor der Mahd ruft der Landwirt, oder der zuständige Jäger an und teilt den Ort und die Größe der zu mähenden Fläche mit. Die einfachste Weise, die Fläche mitzuteilen, ist das Verschicken einer markierten Karte (google earth, geoviewer, geoportal bayern, etc) per WhatsApp auf das Einsatzhandy.

Eine Schülerin aus Fischbach berichtete davon, dass die Wildtierhilfe auch beim Betrieb ihrer Familie schon zum Einsatz kam und es wäre schön, wenn sich immer mehr Landwirte diese Hilfe holen würden.

Auch den beiden Referentinnen war es wichtig, den Kindern nicht nur Informationen über die Arbeit der Wildtierhilfe zu geben, sowie eine wertschätzende Haltung zur Natur und Umwelt zu vermitteln, sondern auch Möglichkeiten aufzuzeigen, selbst tätig zu werden. So kann man durch sein eigenes Konsumverhalten mithelfen, dass es Tieren besser geht, indem man biologisch erzeugte bzw. fair gehandelte Produkte kauft und beispielsweise Milch, für die die Landwirte einen fairen Preis bekommen.

Die Schüler und Schülerinnen zeigten sich sehr beeindruckt und begeistert von dieser wertvollen, ehrenamtlichen Arbeit und wir bedanken uns sehr für das Engagement, den Besuch, und die interessanten Einblicke.

Text und Fotos: Cornelia Mayer

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